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Ruhr-Universität Bochum: Gute Nachrichten für das HDZ NRW bei der FoRUM Wissenschaftstagung 2024

4 Min.

08.04.2025

Forschungsvorhaben zur Rechtsherzschwäche

Ebenfalls im Rahmen der FoRUM Tagung durften PD Dr. Anna Klinke, Agnes Wittenborg Institut für translationale Herz-Kreislaufforschung am HDZ NRW, und Prof. Dr. Daniela Wenzel, Abt. Systemphysiologie an der RUB, eine Mittelzusage der Dr. Georg E. und Marianne Kosing-Stiftung als Forschungsförderung zu einem gemeinsamen Forschungsvorhaben über Rechtsherzschwäche entgegennehmen.  

Das Agnes Wittenborg Institut für translationale Herz-Kreislaufforschung wurde im Jahr 2018 innerhalb der Klinik für Allgemeine und Interventionelle Kardiologie/Angiologie am HDZ NRW eingerichtet.

Das Institut befasst sich u.a. mit Herzinsuffizienz. Dabei untersuchen die Forschenden Prozesse des maladaptiven strukturellen Umbaus des Myokards und der Beeinträchtigung der kardiomyozytären Funktion. Ziel ist es, diese Prozesse besser zu verstehen, um neue therapeutische Interventionen testen und charakterisieren zu können.  

Enge Kooperationen bestehen zur Klinik für Thorax- und Kardiovaskularchirurgie, der Klinik für Diabetologie und Endokrinologie, zum Institut für Laboratoriums- und Transfusionsmedizin sowie zu verschiedenen externen Arbeitsgruppen.

Niedriger Blutdruck während der Herz-OP kann Nieren schädigen

Preisträgerin Hilke Jung präsentiert ihre Arbeit auf der FoRUM Tagung der  Ruhr-Universität Bochum.

Eine Arbeitsgruppe unter der Leitung von Prof. Dr. Vera von Dossow, Direktorin des Instituts für Anästhesiologie und Schmerztherapie am HDZ NRW, hat erstmals mit einer großen retrospektiven Kohortenstudie nachgewiesen, dass längere und häufigere Phasen von intraoperativ erniedrigtem Blutdruck (Hypotonie) bei herzchirurgischen Eingriffen kumulativ mit einem höheren Risiko für das Auftreten eines postoperativen Nierenversagens assoziiert sein können.  

In die Studie waren 28.909 Patientinnen und Patienten eingeschlossen, die sich im Zeitraum 2009 bis 2019 in Bad Oeynhausen einer elektiven Herzoperation unterzogen haben.

„Wir hoffen, mit unseren Erkenntnissen einen Beitrag zur höheren Patientensicherheit und Versorgungsqualität zu leisten. Sie unterstreichen, wie wichtig eine engmaschige intraoperative Blutdrucksteuerung ist“, betonten Prof. Dr. Vera von Dossow und PD Dr. Nikolai Hulde, die im Rahmen des Forschungsprojekts die Dissertationen von Niklas Mohr und Hilke Jung an der Ruhr-Universität Bochum betreuten. Im Vorfeld der Publikation ihres Promotionsprojektes wurde Hilke Jung von der „Kommission für Wissenschaftlichen Nachwuchs“ auf der FoRUM-Tagung mit dem zweiten Preis für Nachwuchs-Wissenschaftler, dem sogenannten „Young Science Best Medical Paper Award 2024“, ausgezeichnet.

Herzmuskelerkrankungen: Welche Folgen haben krankhafte Veränderungen im Erbgut? Wie könnte man sie behandeln?

Preisträgerin Joline Groß (Mitte) freut sich mit Prof. Dr. Hendrik Milting (Leitung) und Dr. Anna Gärtner.

Der häufigste Grund für eine Herztransplantation bei jungen Erwachsenen ist eine schwere Herzmuskelerkrankung (Kardiomyopathie), die oft genetisch bedingt ist. Bei einer solchen familiären Form der Erkrankung empfiehlt sich eine kardiogenetische Untersuchung der erstgradig Verwandten der Patienten. Am HDZ NRW konnten auf diese Weise eine Reihe von Familien mit verschiedenen Krankheitsgenen identifiziert und frühzeitig behandelt werden, was den Verlauf der Erkrankung günstig beeinflussen und dabei helfen kann, plötzliche Todesfälle zu verhindern.

Eine Arbeitsgruppe um Prof. Dr. Hendrik Milting und Dr. Anna Gärtner im Erich und Hanna Klessmann-Institut für kardiovaskuläre Forschung und Entwicklung am HDZ NRW hat sich während der vergangenen zwei Jahre in einem von der FoRUM-Forschungsförderung der Medizinischen Fakultät der Ruhr-Universität Bochum (RUB) geförderten Forschungsprojekt dem Protein RBM20 gewidmet, das bei der Entstehung schwerer Kardiomyopathien eine wichtige Rolle spielt.  

Proteine müssen im Herzen erfolgreich zusammengesetzt werden

RBM20 ist ein sogenannter Spleißfaktor, der als Protein dabei hilft, relevante von irrelevanten Informationen im Erbgut zu unterscheiden und die Baupläne für wichtige Herz-Proteine in der Zelle richtig zuzuschneiden.

Eine außerdem angewandte, neue und präzise Methode der gezielten Genom-Editierung könnte in Zukunft als gentherapeutisches Verfahren für die Behandlung der Herzerkrankung in Frage kommen.

Für ihre wissenschaftliche Poster-Präsentation während der FoRUM Tagung 2024 der Medizinischen Fakultät der Ruhr-Universität Bochum wurde Joline Groß mit dem zweiten Preis ausgezeichnet.

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