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Klinik für Thorax- und Kardiovaskularchirurgie

4 Min.

Das Leistungsspektrum der seit 2009 von Prof. Dr. Jan Gummert geleiteten Universitätsklinik für Thorax- und Kardiovaskularchirurgie des HDZ NRW in Bad Oeynhausen umfasst sämtliche in der Fachwelt anerkannten herzchirurgischen Therapieverfahren. Dazu gehören minimalinvasive Eingriffe etwa in der Bypass- und Klappenchirurgie, der Einsatz künstlicher Herzunterstützungssysteme sowie Herz- und Lungentransplantationen.

Die Klinik zählt weltweit zu den Zentren mit der größten klinischen und operativen Erfahrung. Mit durchschnittlich 80 Eingriffen pro Jahr führt die Klinik bundesweit mit Abstand die meisten Herztransplantationen durch. Im Jahr 2022 wurden mehr als 3.500 Operationen am Herzen und herznahen Gefäßen gezählt. 1.700 davon waren isolierte Eingriffe an Herzklappen, 800 isolierte Bypassoperationen sowie 300 Kombinationseingriffe an Herzklappen mit Bypass-OP. 2022 erfolgten 96 Herztransplantationen und 77 Implantationen künstlicher Herzunterstützungssysteme. Dazu kamen über 1.000 Schrittmacher- bzw. Defibrillator-Eingriffe. 

Seit ihrer Gründung im Jahr 1984 kann die Klinik für Thorax und Kardiovaskularchirurgie auf insgesamt 150.000 Operationen zurückblicken – darunter seit 1989 rund 2.800 Herztransplantationen und über 5.500 Implantationen künstlicher Herzunterstützungssysteme. Erster Direktor der Klinik für Thorax- und Kardiovaskularchirurgie sowie auch Ärztlicher Direktor des Herz- und Diabeteszentrums war von der Eröffnung des HDZ im Jahr 1984 bis 2009 der bekannte Herzchirurg Prof. Dr. Dr. hc. Reiner Körfer.

Prof. Dr. Jan Gummert leitet die Universitätsklinik für Thorax- und Kardiovaskularchirurgie des HDZ NRW in Bad Oeynhausen seit 2009.

Herzmedizin: Optimale Beratung & einfühlsame Betreuung

Die Fachklinik verfügt über neun Operationssäle, die jeweils mit modernster Medizintechnik ausgestattet sind. Aktuell sind zwei Säle für sogenannte Hybridoperationen ausgestattet. Bei diesen Eingriffen arbeiten Herzchirurgen und Kardiologen im OP-Saal zusammen. Zur Ausstattung der Klinik zählen auch transportable mechanische Systeme zur Kreislaufunterstützung.

Derzeit 190 Pflegebetten verteilen sich auf vier Pflegestationen inklusive der Komfortstation Toskana, drei Intensivpflegestationen sowie jeweils eine Pflegestation für Transplantations- und für VAD-Patienten, die eine mechanische Kreislaufunterstützung benötigen. Stationär aufgenommenen Patientinnen und Patienten werden neben einer Regelversorgung auf höchstem Niveau nach Absprache auch Extra-Leistungen wie Chefarztbehandlung, die Unterbringung im Einzelzimmer oder Übernachtungsmöglichkeiten für Angehörige geboten.

Der Klinik zugeordnet ist ein Labor- und Forschungsbereich, in dem das Erich- und Hanna Klessmann-Institut für kardiovaskuläre Forschung und Entwicklung angesiedelt ist. Im Zentrum für Herzinsuffizienz besteht eine interdisziplinäre Zusammenarbeit aller beteiligten Fachkräfte, ebenso im Herzklappenzentrum und im Institut für angewandte Telemedizin. Forschungsschwerpunkte der Klinik liegen in der Koronar-, der Transplantations- und Klappenchirurgie sowie der mechanischen Kreislaufunterstützung und der extrakorporalen Zirkulation. Für Notfälle und Verlegungen von und zu allen Fachkliniken im HDZ NRW gibt es nicht zuletzt auch einen direkt auf dem Dach des Zentralgebäudekomplexes eingerichteten Hubschrauberlandeplatz.

Der Fokus in dem 2004 eröffneten Erich und Hanna Klessmann-Institut liegt auf experimentellen Forschungsarbeiten etwa zur Kardiovaskulären Biotechnik, Molekularen Biotechnologie und zur Stammzellforschung. Das von Prof. Dr. Hendrik Milting geleitete Forschungsinstitut verfügt über einen eigenen Bereich unter anderem mit Zellkultur- und molekularbiologischen Laboren. Ziel des Instituts ist in erster Linie, neue regenerative Behandlungsmöglichkeiten für schwer herzkranke Menschen zu erforschen. Eines von mehreren Projekten ist die Beteiligung an dem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Kompetenz-Netzwerk Herzinsuffizienz.

Das ebenfalls in dieser Klinik angesiedelte Zentrum für Informationsmanagement beschäftigt sich unter anderem damit, entscheidende Qualitätsmerkmale der operativen Versorgung objektiv und nachvollziehbar darzustellen. Hierfür werden seit dem Jahr 2009 sämtliche in der Herzchirurgie erfolgten Eingriffe präzise und transparent dokumentiert und nachverfolgt.

Das bedeutet konkret, dass im Rahmen eines eigens entwickelten Follow-Up-Projekts alle in der Klinik operierten Patientinnen und Patienten zu ihrem Gesundheitszustand und auch zu ggf. aufgetretenen Komplikationen befragt werden. Entsprechende Fragebögen werden in einem festgelegten Rhythmus nach einem Monat, einem halben Jahr und später dann einmal im Jahr versendet. Die Antworten der Patientinnen und Patienten werden anschließend ausgewertet. Die anonymisierten Daten dienen der Qualitätssicherung und werden zudem für wissenschaftliche Zwecke genutzt.

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